Geschichte
Alles begann am 30.12.2001.
Die Sim-Racer Heiko Kostin und Ingo Schmidt nahmen unter dem Namen "Schwaben Draft" beim 600 Meilen Rennen in Watkins Glen (The Glen 600) teil. Während dieses Rennens hatten die Beiden viel Zeit um sich über ihre Zukunft im virtuellen Motorsport Gedanken zu machen. Man war sich schnell einig noch viele weitere Rennen, ob Langstrecke oder Sprint, zusammen in Angriff zu nehmen.
Eines war allerdings schon klar, die simulierte Rennserie wird die NASCAR aus den USA sein. Die zu diesem Zeitpunkt einzige PC-Simulation, die diesen Namen auch verdiente, war "NASCAR 4".
Ein weiteres Ziel war es, die lokale Herkunft des Teams sofort zu erkennen.
Das Team "South-State-Racing" war geboren.
Die ersten Rennen des Teams fanden bei der Community "Virtual-Oval" statt, allerdings noch nicht in einer Meisterschaft. Bereits hier zierte schon die Startnummer 47 den Pontiac Grand Prix von Ingo.
In den kommenden Jahren startete das Team beim "Virtual-Racing e.V." in den Serien GNL Busch-Junior und GNL Busch. Das Team wurde bekannter und nach und nach kamen immer mehr Fahrer zu "SSR". Im Jahr 2003 zählte das Team zwölf Fahrer, die in den Serien von "Virtual-Oval" und "Virtual-Racing" unterwegs waren. Darunter waren unter anderem die Sim-Racing-Legenden Klausi Wember und Heiko Hopfner, aber auch neue Fahrer machten sich im Team "South-State-Racing" ihren Namen (u.a. die beiden Krugs und die Zanker-Brüder).
Im Jahr 2007 brach dann eine neue Ära an, es ging aus dem Oval auf die Rundstrecke. Mit der PC-Simulation "GTR²" wurden nun auch Online-Rennen auf Strecken von Spa, Barcelona, Imola, uvm. möglich. Bei der Wahl des Fahrzeugs gab es für die Stuttgarter nur eine Wahl. Der Porsche 996 GT3-RSR wurde als neues Teammitglied aufgenommen. Bei der Community "GTR4u" fand man eine neue Plattform für das professionelle Sim-Racing. In dieser Zeit (2007-2013) stießen auch die langjährigen Fahrer Patrick Schwanz und Dietmar Blaskowski zu "South-State-Racing".
Bereits beim ersten Rennen von "SSR" (The Glen 600) war klar, wo der Weg des Teams und seinen Fahrern hingeht... auf die Langstrecke. 2011 fuhren Heiko und Ingo ihr erstes 24h-Rennen in LeMans, natürlich auf einem Porsche 996 GT3-RSR. Ein Jahr später ging es erneut an die Sarthe, diesmal pilotierten die Beiden den SSR-Spyker C8 (GT3).
Zur EMTL (Serie mit 12-/24h Rennen) von Sim-Racing.org stellte das Team ebenfalls ein Fahrzeug. Ein McLaren MP4-12 GT3 bekam die Farben von SSR und mit den Fahrern Dietmar Blaskowski, Patrick Schwanz, Heiko Kostin und Ingo Schmidt auch ein sehr starkes Fahrerquartett. Es wurde u. a. auf den legendären Strecken von Spa und Bathurst gefahren.
Zum 24h-Rennen 2014 bekam unser 24h-Team eine größere Veränderung. Mit Dietmar Blaskowski einen neuen Fahrer LeMans-Team und zum anderen wurde die Klasse gewechselt. Aus dem GT3 ging es in einem LMP 1 (Lola-Aston-Martin).
Nachdem nun viele Rennen mit den Simulationen GTR² und rFactor gefahren wurde und diese Simulationen nicht mehr zeitgemäß waren, wurde von den beiden Teamgründern der Schritt in Richtung iRacing getätigt. "Wenn man im Sim-Racing auf dem Stand der Technik bleiben möchte, dann kommt man um iRacing nicht rum", sagte Ingo. "Es ist zwar kostspielig, aber jeden Cent wert!"
Leider wurde in den kommenden Jahre keine Online-Langstreckenserie gefunden, was Heiko und Ingo sehr bedauerlich fanden. So wurde hier und da mal ein Rennen in Angriff genommen, aber das Fahren in einer Community war erst mal Geschichte.
Dann kam das Corona-Jahr 2020. Die Simulatoren der beiden SSR-Gründer wurden abgestaubt, aufgerüstet und die Software wurde up-to-date gebracht. Nach den ersten lockeren Trainingsrunden, fanden die beiden sehr schnell wieder die "Sucht zum Fahren". Es begann mit ein paar Rennen im Oval, schließlich endete es wieder in der Langstrecke. In der iRacing-Serie "Endurance LeMans Series" (20S4) fanden die beiden schließlich ihre neue Heimat. Gefahren wurde mit einem Porsche 919 Hybrid und somit blieben die Beiden auch beim Fahrzeug ihrer Heimat Stuttgart verbunden. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten schafften es die Beiden, das letzte Rennen (6h in Spa) zu gewinnen und sie krönten sich damit die Comeback-Saison.
In der 1. Saison 2021 (21S1) wurde der Serieneinsatz erweitert. Ingo startete nun mit dem 919 auch in der "iRacing European Sprint Series".
Seit dem Februar 2021 hat sich der Namen von "SSR" geändert. Aus "South-State-Racing" wird "Stutengarten Sim-Racing". Die beiden Teamgründer haben sich dazu entschieden, nachdem die Südstaaten-Flagge und der Name "South-State" immer mehr in Verruf gekommen sind. "South-State-Racing" hatte die Flagge nie als Symbol für Sklaverei und Rassismus gesehen, sondern als Symbol für die Herkunft (Süddeutschland) und den Beginn der Teamaktivitäten (NASCAR - US Motorsport).
Ingo: "Die Entwicklung zum Thema Südstaaten-Flagge ist gerade in diesen Zeiten nachvollziehbar, in unserem Fall aber sehr bedauernswert. In fast 20 Jahren haben wir uns einen Namen erarbeitet bzw. erfahren. In allen Serien waren wir als faires Team angesehen und immer willkommen. Ich bin sehr gerne unter dem Namen South-State-Racing gefahren."
Auch beim neuen Teamnamen soll die Herkunft klar zu erkennen sein. Nicht nur der Namen "Stutengarten", sondern auch das Stuttgarter Wappentier deutet auf die Baden-Württembergische Landeshauptstadt hin.